MEINE FREUNDE GEHEN FORT

Meine Freunde gehen fort,

einer nach dem andern,

in jene ferne unbekannte Welt.

Allzufrüh erlöschen ihre Sterne

am Himmelszelt.

* * *

Meine jungen Freunde,

meine Zeitgenossen

zogen in den Krieg –

und viele kehrten nicht zurück.

* * *

Ihre Stimmen klingen im Gedächtnis

wie leise Abtönungen der Musik.

Viele meiner alten Freunde

haben sich bewährt vieltausendmal

und ihre Zeilen beigetragen

zum Poem aus Getreide und Stahl.

Sie kannten Geduld in der Unrast,

haben nicht wenig erzielt,

doch blieb im Schauspiel des Lebens

manche Rolle ungespielt.

* * *

Meine Freunde gehen fort

einer nach dem andern

in jene ferne unbekannte Welt.

Allzufrüh erlöschen ihre Sterne

am Himmelszelt.

* * *

Buntbewegte arbeitsvolle Tage

verwehen ihre Spuren wie die Wolken.

Ich tröste mich:

Das Volk ist unsterblich.

Und meine Freunde

waren auch ein Teil des Volkes.

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