EINMALIG UND EDEL

Danke für das Gedicht „Begegnung“ von Reinhold Leis. Ich lese es immer wieder und kann schon drei Tage an nichts anderes denken. Ich höre die melodische Stimme des jungen Mädchens, sehe ihre strahlenden Augen, ihr offenes einnehmendes Wesen. Es lebt …

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DER GROSSE KLEIN

In der Zeitung stand eine neue Veröffentlichung aus Victor Kleins literarischem Nachlass. Sieben wunderbare Gedichte, von denen man schwerlich das Schönste hervorheben könnte. Jedes ist das Schönste. In jedem sind mit einfachen Worten Stimmungen wiedergegeben. Jedes ist ungeschminkt und lebensnah, …

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KINDER UND FRIEDEN

So hieß die Ausstellung, die im Pawlodarer Kunstmuseum gezeigt wurde. Um den Sinn und die volle Schönheit der Kinderzeichnungen zu erfassen, genügte ein einmaliges Ansehen nicht. Fast alle Bilder machten einen tiefen Eindruck und strahlten die Zuversicht aus, dass allen …

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ALTWEIBERSOMMER

Ein ganz gewöhnliches Bild draußen vor meinem Fenster, und dennoch ist alles darauf zu sehn: der blaue Himmel, eine schwarze Krähenschnur in der Luft, vergilbte Blätter auf dem Asphalt. Nichts besonderes, und alles in einem: Heim und Heimat, Leben und …

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WOLLEN UND KÖNNEN

Vorüber, zu Asche verbrannt sind die verheißungsvollen Sommertage. Ich wandle durchs Leben, Herbstwetter im Herzen. Schon immer war meine Welt eine Traumwelt, mein Glück – ein Traumglück. Ungewollt lebte ich so, wie Goethe einst in einem Briefe schrieb: „…da wir …

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DURCHSCHNITT

Mir träumte ein Schneegestöber ohnegleichen. Ein Baumzweig schlug an mein Fenster und rief mich hinaus in die Dunkelheit, in die Kälte. Ich zögerte nicht lange, öffnete weit das Fenster – und schwebte plötzlich zusammen mit den Schneeflocken über meinem Heimatdorf, …

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ATAMANSCHA

Ende der dreißiger Jahre zählte unser Kolchos zu den führenden Betrieben im Gebiet Saratow. Er war damals schon ein Kolchos-Millionär. Die Pflichtlieferungen an den Staat wurden alljährlich in bedeutendem Maße überboten. Gewinnbringend waren Getreide- und Gemüsebau, aber auch der Tabakanbau …

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BEREDTE STILLE

In Tagen der Misslaune und quälender Zweifel tauche ich gewöhnlich unter im Lesesaal der Stadtbibliothek. Hier herrscht eine wohltuend feierliche Stille. Hier treffe ich mich mit der schonungslos offenherzigen und wahrheitsliebenden Olga Bergholz und der durchdringend zärtlichen Silva Kaputikjan, mit …

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