Kategorie: Fernes Gedächtnis

Die herbstlich kalten Regen streifen

das halbe Weltenall.

Es treibt der Kindheit bunten Reifen

der goldne Blätterfall.

* * *

Er treibt vorbei die Jugendjahre

und die Vergangenheit,

erinnert an das Gold der Haare

aus jener fernen Zeit.

* * …

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Noch ist der Himmel hoch und blau.

Es regnet reichlich Sterne.

Doch kühler fällt der Morgentau.

Voller Silberfäden stehen

ufernah die Weidensträucher.

Labkraut wuchert auf der Wiese

und in flachen Wasserlachen

waschen Birken sich die Füße.

Kranichkeile eilen südwärts,

hoffen  …

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Und was ist schon Neues daran –

Der Regen,

der einsame Kahn,

die Kraniche über dem Feld,

die triste und traurige Welt?

Schon hundertmal alles erlebt:

Das Laub an den Bäumen erbebt,

fällt langsam herab und still –

es hat …

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Der Mai wird wiederkehren

und Wolken werden ziehn,

und Bäume werden rauschen,

wenn ich schon nicht mehr bin.

Und wenn im Freundeskreise

ertönt ein trautes Lied –

die wohlbekannte Weise,

die singe ich dann mit.

Reiht Zeile sich an Zeile…

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Herber Rauch am Lagerfeuer.

Sanfter Wind,

man hört ihn kaum.

Wunderbare Abenteuer –

Wars im Wachen?

Wars im Traum?

Weizenduft der Wolgasteppe.

Daunenweiche warme Erde.

Farbenfroher Tulpenteppich.

Nachts bei Mondschein

grasen Pferde…

Grüne Schatten,

wiesenfeuchte.

Und ein blaues Augenpaar…

Flügel …

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Verluste

folgen auf Verluste…

Die mir so Lieben

gehen fort von mir.

Beharrlich schweigt mein Telefon…

Niemand klopft an meine Tür…

Die regennassen Birken trauern

und schwere Wolken ziehn herauf.

Tröste dich, mein Herz,

mit diesen Worten:

Begrenzt ist jeder …

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Von Verrat und Seelenwunden

war ich nie gefeit.

Die Minuten und die Stunden

stahlen mir die Zeit.

Du mein Schicksal,

du mein Leben,

bitterbitter ,

unverbürgt.

Blindes haltungsloses Schweben.

Ungewissheit,

die mich würgt…

          *     *     *    

                                        1992…

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Hat jemand mal gesagt,

er hasse die Natur,

die Mutter-Erde?

Nein, jedermann

hat wiederholt gehört,

dass man ihr vielsprachig

getreue Liebe schwörte.

Wer ist es dann,

der ihr die Wunden schlägt,

und ihre Zweige bricht,

die zarten Triebe,

wenn alle …

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„Alles auf der Welt vergeht“,

behauptet man im Volke weise.

Wieder hat der Wind

einen Tag verweht,

doch die Hoffnung regt sich leise.

Der Tag war sorgenreich

und ergebnisarm.

Viel Wörterspreu

musste ich durchsieben.

Nicht alles ging mir

rettungslos verloren …

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