DAS GLÜCK

Der Sehnsuchtswind blies.

Unter der gleißenden Sonne

stand meine Mutter am Wegrand

und winkte mir abschiedlich zu.

Noch höre ich ihre Worte:

„Mädel, sei brav und verträglich…

Was du im Leben erreichst,

verdank es den Leuten,

die dir geholfen…“

So …

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DANKESCHÖN

Ich möchte lange wandern

von einem Frühling in den andern,

im Blütenschaum und Blütenflaum

langsam meines Weges gehn

und leise sagen: Dankeschön

für diesen Weg

und diese Luft,

für diesen Wind

voll Steppenduft, 

für dieses einfache Gedicht

und jeden Tag …

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ANITA

Im Hallenhof wächst ein breitastiger Ahornbaum. Anita grüßt ihn jedesmal morgens beim Vorübergehen und verabschiedet sich allabendlich von ihm wie von einem alten Bekannten: Bis Morgen! Ihre Drehbank steht nah am Fenster und Anita kann dem Ahorn manchmal während der …

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VERTRAUEN

Walli war ausgegangen. Die Mutter saß am Küchentisch dem Vater gegenüber und wartete geduldig, bis dieser sein Abendbrot gegessen hatte und schon die Hand nach der Zeitung ausstreckte. „Arno, ich hab was zu besprechen mit dir, was Wichtiges“, sagte die …

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WEINE NICHT, LINDA

Für Lili

Abend am Irtyschufer. Sommerbläue mit Silberdunst. Auf dem Wasserspiegel flimmern helle Streifen und verlieren sich weit draußen hinter der in gelbes Mondlicht gehüllten kleinen Insel. Verankerte Boote liegen friedlich nebeneinander und wiegen sich in den Wellen. Menschen flanieren …

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