DER GRUNDRICHTIGE HORT

Der Tag war sonnenhell und windstill. Jählings aber wurde der Himmel trübe und ein warmer Regen strömte nieder, der erste in diesem Jahr. Er prasselte lustig gegen die Fensterscheiben, als lade er ein hinauszukommen in den Hof, unter den gesprächigen Regenstrom.

Ich öffnete die Balkontür und trat hinaus auf den Balkon. Entgegenströmten berauschende Frühlingslüfte. Stilles Staunen überwältigte mich. Unerwartet wie er gekommen, hatte der Regen plötzlich aufgehört, und wieder war der Tag sonnenhell und windstill. Die Erde hatte sich sattgetrunken und reingewaschen. Der Ahorn vor meinem Fenster glänzte in freudigem Grün und die Regentropfen auf seinen Blättern schimmerten in der ebenfalls reingewaschenen Sonne wie lebende Kristallperlen.

Schön ist unsere Erde, dachte ich. Kann man sie denn räumlich mit Punktstrichen ermessen? Kann man die Sonnenstrahlen am Himmelsbogen denn zählen? Ja, sagenhaft schön ist unsere Erde. Und groß genug für alle Menschen­kinder. Der grundrichtige Hort für Völkerfreundschaft und Frieden

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