Wir sind ganz allein zu Hause

Wir sind ganz allein zu Hause,

meine wohlvertraute Klause

mit den herbstlichen Tapeten,

die von Abendklängen reden.

Ach wozu, wozu sich streiten?

Niemand, niemand braucht uns beiden.

Eilt das Leben schnell vorüber,

wird die Stimmung trüb und trüber.

Oftmals kommt es vor sogar –

es eilt die Zeit wie ein Tulpar.*

Keine Stunde kehrt zurück,

verloren ist der Augenblick.

Wollen uns noch lang gedulden,

wollen zahlen alle Schulden,

Samen in die Erde streuen,

uns der neuen Ernte freuen.

Alter Stube Abendklänge ,

zieht euch lange in die Länge,

denn trotz aller Alltagsnot

ist so schön das Morgenrot.

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* Tulpar – heißblütiges Pferd, Renner (kasachisch)