Alles grünt und blüht ringsum. Immer neue Vogelstimmen ertönen im Wald und in den Gärten. Dann kommt ein Tag, und wir hören in der Morgenfrühe ein silberhelles zartes Gezwitscher. Die Rotkehlchen sind gekommen. Die Rotkehlchen oder Rotbrüstchen, diese langbeinigen und dunkeläugigen Vöglein mit den karminroten Schürzchen und den keck aufgespreizten Schwänzchen.
Die Rotkehlchen sind Frühaufsteher. Sie erwachen mit der Morgenröte und stimmen sofort ihre Liedlein an, denn tagsüber haben sie keine Zeit zum Singen. Sie sind fürsorgliche Eltern und herzensgute Geschöpfe in Bezug auf ihre „Mitmenschen“: Sie umsorgen nicht nur die eigenen Nestlinge, sondern auch verwaiste Vogeljungen und erkrankte „Nachbarn“, die sich zeitweilig nicht selbst versorgen können. Deshalb wohl sind die Rotkehlchen überaus beschäftigt. Weil sie aber nicht ohne Lieder leben können, wachen sie früh auf, singen ihr silbernes Liedlein und schaffen dann fleißig bis in den späten Abend hinein, indem sie Nahrung für die eigenen Familien und für die notleidenden Nachbarn suchen. Ein nachahmenswertes Beispiel nicht nur für die Vögel und Tiere.