DAS GLÜCK

Der Sehnsuchtswind blies.

Unter der gleißenden Sonne

stand meine Mutter am Wegrand

und winkte mir abschiedlich zu.

Noch höre ich ihre Worte:

„Mädel, sei brav und verträglich…

Was du im Leben erreichst,

verdank es den Leuten,

die dir geholfen…“

So sprach meine Mutter.

Nachrasend

dem schnellen Jahrhundert,

stolperte ich unterwegs

über den eigenen Schatten

und stieß mir die Füße wund

an Schollen und Steinen.

Verzagt und durchfroren,

lernte ich sehen,

erkennen und hören,

und mir wurde klar:

Das Glück liegt nicht

in der silbernen Ferne –

es liegt neben uns

und in uns selbst.

* * *